„Bewegte Schule“ neue und moderne Lernwelten mit hoher Aufenthaltsqualität
Das Motto der Johannes-Vincke-Schule „Bewegte Schule“ gilt als Leitbild des vorliegenden Entwurfs. Bewegung bedeutet Lebendigkeit. Das vorliegende Konzept mit modernen Lernwelten und hoher Aufenthaltsqualität strahlt strahlt Helligkeit, Fröhlichkeit und Lebendigkeit aus.
Da die Modernisierung der in der „Torte“ befindlichen Klassenräume nicht wirtschaftlich darstellbar ist, wurde eine umfassende Lösung erarbeitet, die die Klassen der „Torte“ wirtschaftlich im Neubau integriert und eigenständig mit einem eigenen Zugang belässt.
Gestalterisch ist das geplante Gebäude klar zoniert. Der Lernbereich mit Klassen und Nebenräumen befindet sich im westlichen Teil des Baufelds und hat eine klare Formensprache. Im ruhig wirkenden massiven Baukörper mit Verblendmauerwerk und großen Lichtbändern finden die Klassenräume ihren Platz. Der öffentliche Bereich besteht aus verschiedenen Baukörpern unterschiedlicher Dimensionen und Materialitäten, die sich harmonisch aneinanderfügen und ineinander übergehen.
Entstanden ist ein kompaktes aber dennoch klar gegliedertes Gebäude, das den vorhandenen Geländeverlauf für sich nutzt, in die Architektur integriert und somit Leichtigkeit ausstrahlt.
Das lichtdurchflutete Foyer mit Glasfassaden und Sheddächer im Neubau bildet den Sammelpunkt zwischen den Funktionsbereichen. In einer Richtung schließen sich die Unterrichtsräume mit ihren Nebenräumen und ihrer Erschließung an, in der anderen Richtung gelangt man in die öffentlichen Bereiche wie die Mensa bzw. Multifunktionsräume, sowie Sanitärräume für Besucher. Die Küche mit Nebenräumen kann auch von hier erschlossen werden, verfügt aber auch über einen eigenen Eingang. Alle Gebäudebereiche sind barrierefrei gestaltet und auch für Rollstuhlfahrer problemlos zu erreichen. Hier kann Inklusion gelebt werden.
Der öffentliche Bereich ist zusätzlich für Besucher von außen auch über einen separaten Eingang vom Heideweg aus zu erreichen. Somit ergibt sich ein voll funktionsfähiger und vielseitiger Veranstaltungsbereich, der unabhängig vom Schulalltag genutzt werden kann.
Die Mensa bietet allen Schülern und auch Besuchern ausreichend Platz, auch die Grundschüler der benachbarten Schule können hier ihr Essen einnehmen.
Wohlfühlatmosphäre und Blickbeziehungen unterstützen den Lerntrakt, der wie eine Skulptur wirkt und gleichzeitig als Aufenthaltsbereich und als Lernzone fungiert
Wirtschaftlich aufwendigen Sanierungsbau intelligent integriert
Der Entwurf beherbergt die im Raumprogramm gewünschten Räume, zusätzlich die Räume aus der Torte. Durch die Integration des Geländeverlaufs in das Gebäude, wurde die Kubatur vergrößert ohne die Hüllfläche entsprechend zu vergrößern. Der Entwurf ist kompakt und bietet einen geringen Anteil an Fassadenfläche im Verhältnis zur Grundfläche. Dies wirkt sich günstig auf die Wirtschaftlichkeit aus. Zudem entfällt die aufwendige Sanierung der „Torte“, dessen Räume ohne großen Aufwand in den Neubau integriert werden können.
Ökologische Maßstäbe setzen – Energieeinsparverordnung um -60 % unterschreiten
Das hochgedämmte Gebäude besticht durch nachhaltige und wohngesunde Materialien, um den Schülern ein gesundes Arbeits- und Lernklima zu bieten. Die Heizlast wird durch die großen Fensterflächen verringert, der Energieeintrag somit erhöht. Die Stahlbetondecken sorgen für einen optimalen Schall- und Brandschutz und ergänzen sich perfekt mit der zweischaligen Außenwand, welche hinsichtlich des Wärmeschutzes und der Lebenszykluskosten ökologische Maßstäbe setzen. Mit der Kombination der Nutzung von Geothermie und Sonnenergie ist das Gebäude weitestgehend energieautark. Eine „Komfort- Zu- und Abluftanlage“ mit integrierter Wärmerückgewinnung sorgt zusätzlich über das ganze Jahr für eine optimale Raumluftqualität bei minimalen Lüftungswärmeverlusten. Mit einem Primärenergiebedarf von nur 39 kWh/(m2a) erfüllt das Gebäude die Anforderungen an einen energetisch hoch effizienten Neubau und unterschreitet die derzeitigen Anforderungen nach EnEV um -60%.
Grünes Klassenzimmer in der „bewegten Schule“ – innen und außen verschmelzen
Die Freianlagen bestechen durch ein elegantes Konzept und zeichnen sich durch die geschickt gelöste Barrierefreiheit des Schulgeländes in Verknüpfung der einzelnen Ebenen aus. Das Motto „bewegte Schule“ wird positiv mit den Freianlagen verknüpft. Die der Mensa vorgelagerte großzügige Terrasse lässt das Innen und das Außen miteinander verschmelzen. Die raffiniert angeordnete und ebenso wie im Innenraum skulptural anmutende Treppenanlage kann bei gutem Wetter als Podium und als grünes Klassenzimmer genutzt werden. Sie strukturiert zusätzlich den Außenbereich und schafft Zonen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten.