Begegnung der Menschen untereinander fördern
Integration von Gemeinderäumen in die Kirche Katholische Kirchengemeinde St. Ansgar
Dem Wunsch der Kirchengemeinde entsprechend, Gottesdienst und Gemeindeleben in den vorhandenen Räumlichkeiten von St. Ansgar zu verbinden, galt es einen einfachen und unkomplizierten Entwurfsansatz zu entwickeln.
Entwurfsidee
Die neue Raumaufteilung soll die Begegnung der Menschen untereinander fördern. Mit dem „Haus im Haus Prinzip“, werden die neuen Funktionen in Form von zwei „weißen Sonderbauten“ einfach in den vorh. Kirchenraum gestellt. Durch eine „Schattenfuge“ zwischen Neubau und Altbau erhalten die neuen Einbauten einen angemessenen Abstand zur äußeren, vorhandenen Gebäudehülle – so ist der alte Kirchenraum weiterhin ablesbar, die thermische Gebäudehülle hingegen, hat sich stark reduziert (siehe Planskizzen).
Mit den zwei zusätzlich integrierten Nutzungen – Pfarrbüro und Gemeinde-Jugendbereich – die jeweils in einem der zwei Einbauten in den vorhandenen Kirchenraum gestellt werden, entsteht eine neue Raumfolge, die den gesamten Kirchenraum neu ordnet.
Die funktionalen Zusammenhänge im Inneren folgen dabei der Aufgabenstellung. Über ein gemeinsames Eingangsfoyer werden die drei Nutzungseinheiten erschlossen. Gruppen- und Jugendbereich sind nach Süden orientiert und erhalten Ausgänge zu Terrassenbereichen und Freiflächen, das Pfarrbüro mit den gewünschten Nebenräumen liegt auf der Nordseite. Der Kirchenraum liegt, axial ausgerichtet, am Ende des Foyers und stellt den Höhepunkt der Raumfolge dar.
Erschließung
Die äußere Erschließung des Gebäudes bleibt grundsätzlich erhalten. Der alte Haupteingang wird zur zentralen Schaltfläche. Über das gemeinsame Eingangsfoyer werden sowohl die Begegnungsräume, als auch der Sakralbau erschlossen. Über das mit Nordlicht durchströmte Foyer, das auch als Ausstellungsfläche dienen kann, gelangt man in den neuen Kirchenraum.
Kirchenraum
Der neu dimensionierte Kirchenraum erlebt durch die Reduzierung der Grundfläche eine geschlossene Proportion, ruhig gestaltete Wandflächen werden durch die Raumhöhe leichter, zum Himmel fahrend, hell leuchtend. Durch den starken Lichteinfall des Turmfensters kann der ganze Raum mit einem gleichmäßigen Licht durchflutet werden.
So behält der Entwurf die ursprüngliche Aussage zur Architektur: Raum und Licht sind Hauptelemente. Gemäß heutiger liturgischer Auffassung wird der Raum mehr zentrisch gestaltet. Die alte Treppenanlage wird entfernt, wodurch der Altar die Mitte bildet und die Idee der Gemeinschaft konkretisiert wird. Vorstellbar ist hier auch eine gebogene Kirchenbankaufstellung.
Äußeres Erscheinungsbild
Der Jugendbereich ist zur Gartenseite (Süden) orientiert und erhält neu gegliedert Öffnung mit bodentiefen Fenstern. Der Bereich, in dem das Pfarrbüro untergebracht ist, erhält ebenfalls eine neue Fensteraufteilung, die den historischen Anklang der Außenfassade neu interpretiert.
Eingriffe in die Fassade, die den neuen Nutzungen geschuldet sind und zu Belichtungs- und Lüftungszwecken im Bereich der Gemeinderäume und des Pfarrbüros notwendig sind, werden im gestalterischen Kontext des Hauptgebäudes neu interpretiert. Die Fassade im Bereich des neuen Kirchenraums bleibt von diesen Eingriffen unberührt.
Somit ist auch die neue Nutzung von Außen ablesbar und signalisiert den zukünftigen Besuchern eine neue Botschaft: Hier hat Traditionelles Bestand, aber hier ist man auch aufgeschlossen für neue Entwicklungen.
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Integration von Gemeinderäumen in die Kirche
Wettbewerb der katholischen Kirchengemeinde St. Ansgar